Obwohl in der Philatelie der ideelle Aspekt im Vordergrund stehen sollte, sind Überlegungen zum Wert der gesammelten Schätze bei den meisten Sammlern ebenfalls von bedeutung. das gilt vor allem bei Kauf, Verkauf und Tausch, wo Maßstäbe benötigt werden, um den Sachwert Briefmarken in einen Geldwert umzurechnen. Ob sich das dabei ermittelte Ergebnis dann auch realisieren lässt (Katalogmillionär), steht freilich auf einen anderen Blatt.
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Wer meint, die Notierung im Katalog sei mehr als ein Orientierungswert, muss sich oft eines Besseren belehren lassen und ist dann arg enttäuscht. Michel-Preise werden in der Weise ermittelt, dass der jeweilige Bearbeiter auf die höchsten ermittelten Handelspreise 20 prozent aufschlägt. Folglich können sich die Händler in dieser großzügig bemesenen Spanne bewegen und mit mehr und minder großzügigen Rabatten auf die Katalogwerte werden (Nur-Angebote). lediglich bei krassen Fehlbewertungen kann es zu Überschreitungen der Katalognotierungen kommen.
Bei Kleinstwerten gibt es zudem einen Mindestpreis, der in den Michel-Katalogen gegenwärtig 20 Cent beträgt, für ungebrauchte Marken und für DDR-Marken mit Massenentwertung - um den preisabstand zu postfrischen bzw. bedarfsentwerteten Stücken zu wahren (10 Cent). Das führt zwangsläufig zu einer Überbewertung von Massenware. Auch bei Klein- und Mittelwerten sind die Notierungen oftmals - relativ betrachtet - zu hoch, etwa im Vergleich zu hochpreisiger Ware (Spitzenwerte). Deshalb sind die Rabatte auf den Katalogwert von Sammlungen, die viele solcher Klein- und Mittelwerte enthalten, hoch. 90 prozent und mehr sind dabei durchaus üblich. Dies lässt sich mit dem preis eines Autos vergleichen, das ebenfalls im Verhältnis zu den addierten Einzelpreisen der darin verbauten Teile wesentlich billiger ist. Wer also die Marken eines sammelgebietes satzweise erwirbt, muss dafür tiefer in die Tasche greifen.
Vor dieem Hintergrund empfiehlt es sich, beim Tausch jeweils Marken vergleichbarer Wertkategorien zu verrechnen, da man andernfalls für Juwelen einen recht wertlosen haufen Modeschmuck eintauscht.
Die Notierungen für neuere gestempelte Marken sind recht hoch, da der Fachhandel seine Neuheitenkunden mit Gefälligkeitsentwertungen beliefern muss. Soweit es sich um postgültige Ware handelt (Marken in Euro oder Doppelnominale), sollte der Käufer oder Tauschpartner deshalb auf postfrische oder auch ungebrauchte Erhaltung zurückgreifen, die er auf seinen Postsendungen verkleben und dann in die sammlung einfügen kann. Dadurch bekommt er sie praktisch zum Nulltarif. Zudem kann er Einfluss auf die von ihm vervorzugte Entwertung nehmen.
Abarten, etwa Plattenfehler, sind gegenüber den Normalausgaben oftmals überbewertet. Bei Kauf oder Tausch ist deshalb Vorsicht geboten. Ein aktuelles beispiel dafür ist Bund MiNr. 2381 I (0,05 Euro Erfurter Dom mit bruch der Balustrade am rechten Turm), da diese marke auf feld 9 jedes zehnerbogens zu finden ist. Bei Kauf eines solchen Bogens kann der Sammler die nicht benötigten Werte für Portozwecke verwenden. das rechnet sich besser als der Kauf der Marke mit Plattenfehler auf Basis der - inzwischen allerdings deutlich reduzierten - Notierung.
Die Preisansätze für Ersttagsblätter (ETB) dokumentieren den dramatischen Niedergang dieser Sammelform. Für ETB der auflagenstarken Jahrgänge liegen die Notierungen nicht selten unter den Preisansätzen für gestempelte Stücke oder entsprechen diesen. Der Aufpreis auf den Markennennwert schlägt hier also nicht mehr zu Buche. Ausgeschnittene Marken aus ETB sind wegen der gedruckten Ersttagsstempel wenig beliebt. Also mischt man sie Kiloware bei, um diese aufzupeppen.